Gemeindenachricht

Rund 20 Orgelfreunde aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg, darunter einige Königsfelder Teilnehmer/innen mit Bürgermeister Fritz Link und dem Vorsitzenden des Historischen Vereines, Wolfgang Schaible, machten sich gemeinsam auf die Spuren des elsässischen Orgelbaus, dessen Einfluss durch die von Albert Schweitzer initiierte Elsässer Orgelreform und die hieraus folgende Orgelbewegung ganz Deutschland beeinflusst hat.

Auf dem Reiseprogramm stand ein außergewöhnliches Klangerlebnis von 4 Silbermann-Orgeln in Theorie und Praxis. Bestens organisiert von Michael Grüber mit seiner Agentur Organ Promotion begann die Exkursion mit einem gastlichen Empfang im Gemeindehaus von Sainte-Aurélie bei Kaffee und Gugelhupf. Hieran schloss sich die erste Orgelpräsentation im saalartigen, dem brüderischen Kirchensaal in Königsfeld durchaus ähnlichen Kirchenraum von Sainte-Aurélie an, bei dem die von Andreas Silbermann im Jahr 1718 gebaute Orgel in ihrer Disposition kenntnisreich von Prof. Daniel Maurer erläutert wurde. Darauf folgte das erste, ca. 1-stündige Orgelkonzert des begnadeten und preisgekrönten Organisten Prof. Daniel Maurer, der als Titular-Organist an der Silbermann-Orgel der Saint-Thomas-Kirche und als Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Straßburg und an der Hochschule für Musik Freiburg ein faszinierendes Spektrum klanglicher Möglichkeiten dieser einzigartigen, gravitätischen Silbermann-Orgel präsentierte.

Nach einem Spaziergang durch die Straßburger Altstadt mit Mittagessen schloss sich nachmittags eine Orgelpräsentation und ein weiteres Konzert mit Prof. Daniel Maurer in der Saint-Thomas-Kirche, der „Kathedrale des elsässischen Protestantismus“ an. Die Hauptorgel, ein Werk des Orgelbauers Johann Andreas Silbermann, stammt aus dem Jahr 1741. Es handelt sich um ein ausgesprochen schönes Beispiel einer klassischen Orgel, auf der bereits Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1778 spielte. Albert Schweitzer hat 1909 die Tradition der Konzerte zum Gedenken an den Todestag von Johann Sebastian Bach in dieser Kirche eingeführt. Des Weiteren konzipierte Schweitzer 1906 nach seinen idealtypischen Vorstellungen eine Chororgel, die ebenfalls mit einem Konzert vorgestellt wurde. Die fein-poetischen Klänge der romantischen Orgel begeisterten alle Zuhörer/innen.

Einen weiteren Höhepunkt des Tages bildete die 3. Orgelpräsentation und ein drittes Konzert mit Prof. Daniel Maurer in der Kirche Saint-Pierre le Jeune, bei dem auch moderne Orgelwerke wie der Boléro von Ravel begeisterten. Auch hierbei handelt es sich um ein einzigartiges Instrument von Johann Andreas Silbermann 1780 gebaut, welches zentral auf einem Lettner positioniert sowohl den protestantischen also auch den katholischen Kirchenbereich mit ihrem Klang erfüllt.

Abschluss des Tages bildete schließlich ein kurzer Besuch mit Präsentation der von Andreas Silbermann im Original erhaltenen Orgel von 1709 in Saint-Madeleine in Straßburg. Mit Improvisationen der teilnehmenden Orgelstudenten/innen und Organisten endete ein an Eindrücken reicher, beseelender Tag und die Mitreisenden kehrten beglückt von den Klängen der französischen Silbermann-Orgeln nach Hause zurück.

Eine internationale Teilnehmergruppe der Europäischen Orgelakademie Albert Schweitzer im Kirchensaal von Saint-Aurélie in Straßburg.

Die Orgelpräsentation des 1718 von Andreas Silbermann gebauten Instrumentes begeisterte ebenso wie das fulminante Konzert von Prof. Daniel Maurer.

Prof. Daniel Maurer, Titularorganist an der J. A. Silbermann-Orgel der Kirche Saint-Thomas, erläuterte konstruktiv und detailreich die gewaltigen Instrumente.

Dem klanglich einzigartigen Konzerterlebnis an der 1741 von J. A. Silbermann in Saint-Thomas erbauten Hauptorgel (im Bild), folgte ein kurzes Konzert an der von Albert Schweitzer konzipierten Chororgel von 1905 mit fein-poetischer Disposition.