BÜRGER aktiv: miteinander-füreinander
Im zentral gelegenen „Tannenhof", Friedrichstraße 5 hat die Gemeinde seit Oktober 2012 barrierefrei kostenlos einen möblierten Raum für das Netzwerkbüro „BÜRGER AKTIV: miteinander – füreinander“ eingerichtet, das montags von 08.30 - 10.00 Uhr und mittwochs von 15.30 bis 18.00 Uhr geöffnet ist.
Die ehrenamtlich tätigen Damen und Herren erreichen Sie telefonisch unter 07725 800996 oder per E-Mail buerger-aktiv(at)t-online.de
Zur Entstehung des Netzwerkbüros:
Seniorennetzwerk oder Plattform für alle Generationen?
In der Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald mit rund 6.000 Einwohnern und sechs Ortsteilen (Buchenberg, Burgberg, Erdmannsweiler, Königsfeld, Neuhausen und Weiler) wurde im Jahr 2006 das zweihundertjährige Ortsjubiläum des jüngsten Ortsteils „Königsfeld“ gefeiert. Bereits bei den Vorbereitungen zum Jubiläumsjahr reifte im Festausschuss die Idee, anlässlich dieses Jubiläums nicht nur zurück zu schauen, sondern den Blick auch nach vorne zu richten. Dies geschah dann in Form einer „Bürgerwerksta(d)tt Zukunft“ mit den Themen „Leben in Königsfeld“, „Wirtschaft“ und „Gäste in Königsfeld“.
Mehrere Workshops in der „Bürgerwerksta(d)t Zukunft“ standen am Beginn einer neuen „Welle“ ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald.
Der Arbeitskreis „Leben in Königsfeld“ sammelte zahlreiche Vorschläge, die Königsfeld noch l(i)ebenswerter machen könnten. Hier seien zwei Ziele genannt, die im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements realisiert werden konnten:
Zum einen der „Dialog der Generationen“, eine Gruppe Ehrenamtlicher, die in lockerer Folge jüngere und ältere Bürger/innen zu unterschiedlichen Foren zusammenbringt, beispielsweise zu den musikalischen Vorlieben, kulturellen Interessen (Film, Literatur) oder Erzähl-Cafés. Dies alles fördert den Austausch von jung und alt und das Verständnis für einander. Aus einer weiteren Anregung entstanden im Jahre 2008 der Seniorenbeirat und der Jugendbeirat. In beiden Gremien sind Senioren bzw. Jugendliche aus allen Ortsteilen vertreten, nachdem sie für eine Kommunalwahlperiode nach Nominierung durch die Ortschaftsräte vom Gemeinderat bestellt wurden.
Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat hat die Verwaltung im Sommer 2010 im Zusammenhang mit der Altenhilfeplanung erste Überlegungen für ein Informations- Anlauf- und Vermittlungsbüro angestellt. Dieses Vorhaben mit dem Arbeitstitel „Gründung eines Seniorenbüros“ wurde konkreter, nachdem die Verwaltung über die „Bürger-Info“ (das Amtsblatt der Gemeinde) Aufrufe veröffentlichte und sich darauf hin spontan mehrere Interessierte gemeldet haben.
Besonders hilfreich für die konzeptionelle Arbeit war, dass sich mit Frau Waltraud Werner eine Studentin im Master-Studiengang „Psychologie der Beratung“ bereit erklärt hat, die Gründungsphase wissenschaftlich zu begleiten. Sie führte unter anderem eine Fragebogenaktion zur Ermittlung der Ist-Situation von Seniorinnen und Senioren in der Gesamtgemeinde durch, um zu erfahren, welche Wünsche und Bedarfe die ältere Generation in unserer Gemeinde hat.
Ziele des Netzwerkes sind aus Sicht von Frau Werner, den älteren Menschen die bestmögliche Erhaltung der Alltagskompetenz zukommen zu lassen, die Förderung der sozialen Kontakte und im gegenseitigen Zusammenwirken die Weitergabe von Erfahrungen und von Wissen.
Im Haus des Gastes im Kurpark Königsfeld fand die gut besuchte Auftaktveranstaltung für die Gründung eines ehrenamtlichen Hilfsangebots statt.
So konnte am 27. Januar 2011 im Haus des Gastes im Kurpark Königsfeld die Auftaktveranstaltung mit rund dreißig interessierten Bürgerinnen und Bürgern den offiziellen Beginn für diese neue, ehrenamtlich strukturierte Hilfsbörse markieren. Seither hat sich der daraus entstandene Arbeitskreis in elf Treffen sehr engagiert der Themen der Seniorinnen und Senioren in der Gesamtgemeinde Königsfeld gewidmet. So wurde zunächst eine Bestandsaufnahme der bereits bestehenden Angebote vorgenommen:
- Drei kirchliche Seniorenkreise,
- Meditatives Tanzen,
- Atemtherapiegymnastik,
- Warmwassergymnastik,
- Seniorengymnastik,
- Internet goes Ländle – Initiative
- Seniorenkreise in den Ortsteilen.
Anschließend konnten die noch offenen Wünsche definiert und strukturiert werden:
- Verlässliche Nachbarschaft
- (Kurzfristige Einsätze bei akut auftretenden Engpässen: Begleitung von Kranken, Sterbenden, Seelsorgerliche Gespräche, Betreuung von Kleinkindern),
- Fahrdienst,
- Begleitung zu Veranstaltungen wie z.B. zu Konzerten, zum Tanz
- Kontakte herstellen zur Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben (Einkäufe, Spaziergänge, Zuhören, Formulare ausfüllen etc.),
- Literaturkreis,
- Laienspielkreis,
- Bibelgesprächskreis,
- Seniorenhausmeister,
- Hausaufgabenhilfe,
- Musizierkreis,
- Gedächtnistraining.
Dabei stellte sich heraus, dass oftmals der Bedarf und die Hilfsangebote alle Generationen betreffen. Dies führte schließlich zu der Erkenntnis, dass das „Kind“ einen anderen Namen bekommen müsse: „BÜRGER AKTIV: miteinander – füreinander“ nennt sich nun die im Aufbau befindliche Ehrenamtsplattform vernetzter Helfer/innen aus unserer Gemeinde.
In zahlreichen Sitzungen hat der fleißige Arbeitskreis von „BÜRGER AKTIV: miteinander – füreinander“ effektiv gewirkt.