Naturwald-Gemeinde Königsfeld
Ökonomie und Ökologie müssen sich nicht ausschließen. Gerade wenn es um die Nutzung der Wälder geht, gibt es eine Chance für einen neuen Umgang mit Wald und Holz. Denn Wälder können durchaus genutzt werden, ohne zerstört zu werden. Voraussetzung: Sie werden naturnah bewirtschaftet.
In Anerkennung der eigenen Verantwortung für den Erhalt und die Entwicklung eines naturnahen Waldes hat sich die Gemeinde per Ratsbeschluss dazu verpflichtet, den gesamten Wald, der sich in Gemeindebesitz befindet, gemäß der Kriterien des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) naturnah zu bewirtschaften. Deshalb wurde Königsfeld 1997 als erste Gemeinde in Baden-Württemberg als "Nabu-Naturwald-Gemeinde" ausgezeichnet.
Die NABU-Kriterien für naturnahe Waldbewirtschaftung:
- Verzicht auf Kahlschlag
Die "Naturwald-Gemeinde" verzichtet in ihren Wäldern vollständig auf Kahlschläge.
- Naturverjüngung hat Vorrang
Die "Naturwald-Gemeinde" räumt der natürlichen Verjüngung des standortangepassten Waldes absoluten Vorrang ein und sichert diese mit geeigneten Maßnahmen vor Wildverbiss.
- Verzicht auf Chemieeinsatz
Die "Naturwald-Gemeinde" unterlässt jeglichen Einsatz von Pestiziden (z.B. Unkrautvernichtungsmittel, Insekten- oder Mäusegifte) und Düngemitteln im Gemeindewald.
- Einsatz von sanften Betriebstechniken
Die "Naturwald-Gemeinde" verpflichtet sich zur Anwendung einer sanften Betriebstechnik. Sie richtet die Arbeitsabläufe und Techniken an den Bedürfnissen eines bodenschonenden, wald- und menschenfreundlichen Waldbaus aus.
- Aktiver Waldnaturschutz
Die "Naturwald-Gemeinde" bewirtschaftet ihren Wald biologisch nachhaltig. Durch eine naturnahe Waldwirtschaft und durch gezielte Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes bewahrt sie dessen biologische Eigenart und Vielfalt.
- Sicherung tragbarer Wilddichten
Die "Naturwald-Gemeinde" verpflichtet sich, die Jagd im Kommunalwald an dem Ziel waldverträglicher Wildbestände auszurichten.